Zu Pressemeldungen zur Wirkung von Studiengebühren erklärt der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagfraktion, Jörg Tauss, MdB:
22.10.2008 | Studiengebühren gefährden Ziele des Bildungsgipfels
Pressemitteilungen
Studiengebühren gefährden Ziele des Bildungsgipfels
Studiengebühren gefährden das Ziel des Bildungsgipfels, die Studienanfängerquote auf 40 Prozent eines Jahrgangs zu steigern. Dieses Ziel hat die große Koalition in Berlin in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart und dieses Ziel soll nun gemeinsam von Bund und Ländern beschlossen werden. So sieht es die Vorlage zum Beschlusspapier auch vor. Wenn die Zahlen zur abschreckenden Wirkung von Studiengebühren aus der HIS-Studie stimmen, dann tragen die Studiengebühren in den unionsregierten Ländern direkt dazu bei, dass die Koalition und auch der Bildungsgipfel ihre hochschulpolitischen Ziele verfehlen könnten.
Die Studie geht von 18.000 jungen Menschen aus, die 2006 aufgrund von Gebühren kein Studium aufnehmen wollten oder konnten. Ohne diese Abschreckung – also ohne die Campus-Maut – hätten wir 2006 nicht eine Studienanfängerquote von 35,7 Prozent, sondern von bis zu 37,6 Prozent erreichen können. Das sind allein durch Studiengebühren verlorene Potenziale an Expertise, Qualifikation und Kreativität junger Menschen.
Inzwischen könnte es noch schlimmer sein: denn 2006 gab es erst in zwei unionsregierten Ländern Studiengebühren, mittlerweile waren es bis zur von der SPD bewirkten Abschaffung in Hessen sogar 7, nun 6. Angesichts des Fachkräftemangels, und um den muss und will sich der Bildungsgipfel ja besonders kümmern, ist jeder Einzelne, der etwa wegen Studiengebühren ein Studium nicht aufnimmt, einer zu viel. Wer sagt, das Thema gehöre nicht auf den Bildungsgipfel, fügt dem Fachkräftenachwuchs in Deutschland wissentlich Schaden zu. Auch der niedersächsische Ministerpräsident Wulff sollte angesichts dieser Zahlen nicht nur ins Grübeln geraten, sondern handeln und das Thema aktiv auf dem Bildungsgipfel ansprechen.






