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02.03.2009 | Wissenschaftlicher Nachwuchs: Juniorprofessurenprogramm auflegen – Forschungsinitiativen fortsetzen

Pressemitteilungen

02.03.2009 | Anlässlich der heutigen Anhörung zum wissenschaflichen Nachwuchs im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung erklärt der bildungs- und forschungspolititische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Jörg Tauss, MdB:

Wissenschaftlicher Nachwuchs: Juniorprofessurenprogramm auflegen – Forschungsinitiativen fortsetzen

Die qualitative Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist die Schlüsselaufgabe zur nachhaltigen Sicherung unserer wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit. Die heutige Anhörung hat klar gezeigt, dass Deutschland in dieser Frage unter der Verantwortung der SPD wichtige Schritte vorangekommen ist. Zugleich ermahnen aber die Experten aus Wissenschaft und Forschung die Bildungspolitik in Bund und Ländern, gerade in konjunkuturell schwierigen Zeiten nicht nachzulassen und die Anstrengungen zu erhöhen.

So ist bestätigt worden, dass die SPD-geführte Bundesregierung sowohl im Pakt für Forschung und Innovation als auch in der Exzellenzinitiative einen Schwerpunkt auf die verbesserte Förderung des wissenschaflichen Nachwuchses – etwa über die Stärkung von Graduiertenschulen - gesetzt hat. Vor allem aber war die Einführung der Juniorprofessur ein Durchbruch. Dies ist und bleibt ein großes Verdienst der ehemaligen Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert daher ein neues Bundesförderprogramm zur Stärkung dieser positiven Entwicklung und zum Ausbau der Juniorprofessuren. Zudem werden wir den Pakt für Forschung und Innovation, die Exzellenzinitiative sowie den Hochschulpakt fortsetzen.

Trotz dieser Erfolge sind die Herausforderungen nach wie vor groß. So habe Deutschland vor allem Nachholbedarf hinsichtlich der Rahmenbedingungen für Promovierende und beim Frauenanteil am wissenschaftlichen Nachwuchs. Die große Koalition geht diese Frage mit dem Frauenprofessurenprogramm gezielt an. Dennoch muss hier über verpflichtende Modelle zur Stärkung der Frauenbeteiligung in der Wissenschaft diskutiert werden.

Zweitens ist von den Sachverständigen ein Trend zu befristeten Anstellungen kritisiert worden, der die Berufs- und Lebensplanung zusätzlich erschwert. Und es fehlt eine wirklich leistungsgerechte Vergütung, die gerade international wettbewerbsfähig ist. Hier richten sich die Forderungen eindeutig an die Länder, zusätzliche hinreichend dotierte Personalstellen zu schaffen und zügig zu besetzen.

Ein wesentliches Hindernis für den wissenschaftlichen Berufsweg ist und bleibt drittens, dass es kaum verlässliche Karrierepfade gibt – Stichwort: Eigenberufung und Tenure-Track. Ohne diesen bleibt jede Entscheidung für eine wissenschaftliche Karriere zu sehr ein Lotteriespiel. Und das genau in den Lebensphasen in die oft auch die Familiengründung fällt.

Eine verlässliche Karriereplanung, unbefristete Beschäftigungsverhältnisse und eine bessere Vereinbarkeit mit der Familie sind laut Experten Schlüsselanforderungen für eine Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Die SPD hat auch in der großen Koalition die Sicherung des wissenschaftlichen Nachwuchses stets mit hoher Priorität verfolgt. Sie leistet einen zentralen Beitrag zur Bewältigung des Fachkräftemangels und zur nachhaltigen Wahrung unserer wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit gerade im internationalen Vergleich. Die weitere Verbesserung der Rahmenbediungen und der qualitativen Ausbildung bleibt ständige Herausforderung, an der die SPD ihre Nachwuchspolitik gemessen wissen will.